Ausgabe 02 - 2002 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (7)

Baila Gerson, geb. Helmenreich, geb. am 4.3.1902 in Krukienice, ermordet 1944 in Auschwitz. Als Flüchtlingskind in Berlin lebte sie zeitweise im Kinderheim, wurde als angeblich Lernbehinderte von der Montessori-Pädagogin Clara Grunwald aufgenommen und gefördert. Nach Ausbildung an der renommierten Gartenbauschule Ahlem bei Hannover legte sie ein heute noch erhaltenes "Alpinum" mit seltenen Hölzern in der Sächsischen Schweiz an und war am landwirtschaftlichen Experiment Groß-Gaglow bei Cottbus beteiligt. Von dort 1933 vertrieben, kehrte sie mit Mann und zwei Töchtern nach Berlin zurück. Von da an wirkte sie als Ausbilderin und Wirtschaftsleiterin auf Hachschara-Ausbildungs-Gütern im Berliner Umland, die als Ausbildungsstätten für auswanderungswillige deutsche Juden fungierten. In den vierziger Jahren wurden daraus Zwangsarbeits- und Deportationssammellager. Von ihrer letzten Arbeitsstelle wurde Baila Gerson 1943 mit Töchtern und Ehemann nach Theresienstadt deportiert und 1944 in Auschwitz ermordet.

S.K.

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