Ausgabe 01 - 1999berliner stadtzeitung
scheinschlag

Diese Ausgabe

Inhaltsverzeichnis


Zur Homepage

kurznachrichten

pfefferberg Dem allgemeinen Jubel über die gelungene Übernahme des Pfefferberg-Geländes in die Eigenregie des Pfefferwerks setzt die Mieterinitiative Pfefferberg einige Bedenken entgegen. Die Vereinigung der Künstler und Kleinunternehmer auf dem rückwärtigen Fabrikgelände Christinenstraße 18/19 befürchtet, nicht in ihren Ateliers und Werkstätten bleiben zu können, weil die angestrebten Mieten des Pfefferwerk-Konzeptes nicht bezahlbar seien. Dadurch seien 88 Arbeitsplätze gefährdet, so die Initiative, die anmerkt, daß die langfristige Sicherung ihrer Mietsverhältnisse durchaus in die Planungen des Pfefferwerks integriert werden können.

verkehrsberuhigung Nur knapp eine Woche dauerte die Verkehrsberuhigung der Kreuzung Karl-Liebknecht-/Tor-/Mollstraße/ Prenzlauer Allee. Ein Wasserrohrbruch hatte den Anwohnern die seltene Gelegenheit eines Spaziergangs auf den breiten Straßen eröffnet. Nach nur wenigen Tagen konnte der Verkehr wieder mehrspurig tosen. Schade eigentlich.

benennung Der Platz Mauerstraße/Ecke Krausenstraße wurde am 12. Januar Bethlehemkirchplatz benannt. An dieser Stelle stand die Bethlehemkirche, die im Krieg ausbrannte und deren Ruine in den 60er Jahren abgerissen wurde. Der Grundriß der Kirche ist heute durch die Straßenpflasterung nachvollziehbar gemacht.

umbenennung Die Strausberger Straße in Friedrichshain soll nach dem Willen des Bezirksamts in Ernst-Zinna-Straße umbenannt werden. In einer 16seitigen Presseerklärung versucht die Baustadträtin Martina Albinus-Kloss den Eindruck zu zerstreuen, der Name werde den Anwohnern gegen deren Willen übergestülpt. Die Initiative zur Umbenennung ging von Schülern des dortigen Erich-Fried-Gymnasiums aus. Ernst Zinna ist als 17jähriger während der Märzrevolution 1848 erschossen worden, als er, nur mit dem Säbel seines Großvaters bewaffnet, allein gegen ein anrückendes Infanterie-Bataillon anstürmte. Insbesondere die Fraktion Bündnis Friedrichshain sprach sich gegen eine Änderung des historisch wertvollen Namens Strausberger Straße aus und schlug vor, die Straße An der Brauerei in Ernst-Zinna-Straße umzubenennen.

dicht Der Neonazi-Treffpunkt "Café Germania" in Lichtenberg mußte schließen. Grund für das schnelle Aus des Lokals sollen Mietschulden sein, die sich Gerüchten zufolge auf über 10000 DM belaufen sollen. Nachdem mehrfach die Scheiben eingeworfen wurden, war es für den Betreiber schwer, einen ausreichenden Versicherungsschutz zu bekommen. Nach Angaben der Antifaschistischen Aktion Berlin plant der Betreiber nun, im brandenburgischen Umland einen neuen rechtsradikalen Treffpunkt aufzubauen.

raw Des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks an der Revaler Straße in Friedrichshain hat sich der Verein RAW-tempel angenommen. Das brachliegende Areal soll zwischengenutzt werden, solange dessen Zukunft noch ungewiß ist. Für die Entwicklung soll nicht das fertige Kultur- und Gewerbezentrum das Ziel sein, sondern eine "Laborsituation für Pioniere aller Art". Am 26. Februar um 16 Uhr stellt der Verein sein Projekt im Gemeindesaal der Zwinglikirche, Rudolfstraße 14, vor.

steinschlag-tv Steinschlag-TV sendet wieder. Die neueste Sendung zum Palast der Republik läuft am Mittwoch, dem 27. Februar um 21 Uhr im Offenen Kanal. Die Wiederholung kann man am Sonntag, 7. Februar gleichfalls um 21 Uhr im gleichen Kabelkanal empfangen.

große wohnungen frei Die Mietergenossenschaft Mollstraße sucht noch Mieter für preisgünstige, große Vier- und Fünfzimmerwohnungen. Die Genossenschaft ist eine Neugründung im Rahmen des Altschuldenhilfegesetztes: Statt an einen ominösen Zwischenerwerber hatte die WBM nach anfänglichem Zögern und unter einem gewissen Druck an die Mietergenossenschaft verkauft. Die Wohnungen wurden jetzt mit Hilfe des Plattenbauprogrammes saniert. Kontakt: Klaus Singer, fon 23 25 25 50, fax 23 25 25 55

stadt.plan.mitte Das berühmt-berüchtigte "Planwerk Innenstadt" des Stadtentwicklungssenators feierte kürzlich sein zweijähriges Bestehen. In diesen zwei Jahren hat sich der Masterplan nicht wesentlich geändert oder weiterentwickelt. Die gemeinsame Beilage von taz und scheinschlag zum Planwerk ist deshalb heute noch so aktuell wie am ersten Tag. Die letzten Exemplare können in der Redaktion abgeholt oder gegen 3 Mark Rückporto bei uns bestellt werden.

gebunden scheinschlag bietet neben seinen unverkäuflichen, aber kostenlosen Einzelausgaben auch das Jahrbuch für den gehobenen Geschmack. Wer die Jahrgänge 1996, 1997 und 1998 in gebundener Form erwerben will, kann diese in der Redaktion für 250 DM pro Band bestellen.

offene redaktion Wie immer laden wir zum offenen Redaktionstreffen in´s Café Village Voice, Ackerstraße 1a, Nähe Rosenthaler Platz. Über zukünftige Autoren, die z. B. über Literatur und Kunst in Berlin schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Nächstes Treffen am Samstag, 30. Januar um 14 Uhr. Trotz monatlicher Erscheinungsweise treffen wir uns auch weiterhin 14täglich, übernächstes Treffen also am 13. Februar.

© scheinschlag 2000
Inhalt dieser Ausgabe | Home | Aktuelle Ausgabe | Archiv | Sitemap | E-Mail

  Ausgabe 01 - 1999