Ausgabe 02 - 2007 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (57)

Hedwig Lachmann, Dichterin, Übersetzerin, Pazifistin. Geboren am 29. August 1865 in Stolp/Pommern, gestorben am 21. Februar 1918 in Krumbach/Westfalen. Als ältestes von sechs Kindern der Wilhelmine Wohlgemuth und des Kantors Isaac Lachmann setzte das wißbegierige Mädchen Erlerntes schnell in Berufstätigkeit um: 15jährig legte sie ihr Examen als Sprachlehrerin für Englisch und Französisch ab und unterrichtete in Deutschland, England und Ungarn. Sie begann zu dichten und wichtige Literatur aus dem Ungarischen, Englischen und Französischen zu übersetzen: Oscar Wilde, Honoré de Balzac, Edgar Allan Poe, Rabindranath Tagore, Sandor Petöfi. Von 1889 bis 1917 lebte sie in und bei Berlin, lernte die Friedrichshagener und Pankower Dichterkreise um Richard und Paula Dehmel und ihren späteren Ehemann Gustav Landauer kennen. Mit ihm zog sie bis zu ihrem Tod drei Töchter groß. Eine umfangreiche Biographie von Annegret Walz erschien 1993 im Eigenverlag „Die Schnecke".

Sabine Krusen

Das Foto von Hedwig Lachmann wurde 1917 im Berliner Atelier von Charlotte Joël aufgenommen, Archiv des Brunnhilde e.V.

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