Ausgabe 05 - 2006 berliner stadtzeitung
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Irène Schweizer wird 65 und feiert in Berlin

Sie ist die Grande Dame des europäischen Free Jazz. Seit rund 50 Jahren auf der Bühne, ist sie eine der wenigen Frauen in der Männerdomäne Jazz (und hier bildet der Free Jazz keine Ausnahme), die kontinuierlich und mit großem Erfolg in dieser Stilrichtung für kreativen Wirbel sorgt, sei es mit dem Klavier, ihrem Hauptinstrument, sei es mit dem Schlagzeug, ihrem bevorzugten Nebeninstrument. Irène Schweizer, aus der an der deutsch-schweizerischen Grenze gelegenen Kleinstadt Schaffhausen stammend und seit langem in Zürich lebend, hat sich dabei immer auch als politisch engagierte Künstlerin verstanden. Davon zeugen ihre legendären Konzerte mit Louis Moholo im Rahmen der Anti-Apartheid-Bewegung ebenso wie z.B. eine ihrer Schallplatten aus den 70er Jahren mit dem schönen Titel Hexensabbat, Cover natürlich ganz in lila.

Am 2. Juni nun wird diese „Ausnahmeerscheinung" (Gitta Gsell) 65, und welcher Rahmen ließe sich besser zum Feiern vorstellen als das Pfingst-Festival Interplay! Berlin, das vom 2. bis 5. Juni in der Akademie der Künste stattfindet. Von unterschiedlichen künstlerischen Richtungen her will sich das Festival der improvisierten Musik nähern, darunter sind eine Reihe von Filmen. Der Sonnabend steht dabei ganz im Zeichen der Jubilarin. Nach einem Solo-Piano-Konzert Irène Schweizers wird das Filmporträt Irène Schweizer von Gitta Gsell in deutscher Erstaufführung gezeigt. Darüberhinaus gibt es weitere Filme und Konzerte sowie Ausstellungen und Workshops.

Carola Köhler

> „Interplay! Berlin. Free Jazz & Improvisation in /Film/Kunst/Konzert/Workshops", www.interplay-berlin.net.

> Am 3. Juni, 18 Uhr, Solo-Piano-Konzert von Irène Schweizer, im Anschluß 19.30 Uhr der Film „Irène Schweizer" von Gitta Gsell (in Anwesenheit der Regisseurin), Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, Tiergarten, Konzert 11 Euro, Film 5 Euro

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