Ausgabe 10 - 2005 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

 

Vergessene Biographien (45)

Fanny Cäcilia Hensel, geborene Mendelssohn Bartholdy, Musikern, Komponistin, Dirigentin, geb. am 14. November 1805 in Hamburg, gestorben am 14. Mai 1847 in Berlin. Älteste von vier Kindern der Lea Mendelssohn, geb. Salomon und des Bankiers Abraham Mendelssohn. Umfassend, auch musikalisch gebildet von der Mutter, von Zelter und dessen Singakademie und Privatlehrern. Fanny Hensel war eine großartige Pianistin und Interpretin, darunter der Werke ihres Bruders Felix, kaum jedoch in der Öffentlichkeit. Oft dirigierte sie selbstorganisierte Konzerte und „Sonntagsmusiken" im Elternhaus. Erst gegen Ende ihres kurzen Lebens wurden ihre Kompositionen öffentlich. Für eine breitere Öffentlichkeit entdeckt wurde die Komponistin Fanny Hensel erst um 1997, zu ihrem 150. Todestag. In seriösen Nachschlagewerken sollte sie spätestens seitdem vorkommen. Noch immer werden ihre ca. 400 Werke selten aufgeführt, doch Noten und CD-Einspielungen liegen mittlerweile vor. Unzählige Porträts stammen von ihrem Ehemann Wilhelm Hensel, dessen Werk dieser Tage im Gebrüder Mann Verlag erscheint, flankiert von einer Dissertation über Fannys Vater und die Familie Mendelssohn von Thomas Lackmann.

Sabine Krusen

scheinschlag-Aufsteller

 
 
 
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