Ausgabe 7 - 2005 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

 

Kurznachrichten

ausgestrahlt

Angesichts der aktuellen Liebäugelei mit der Atomkraft und der Ankündigungen der CDU zur Verlängerung der Laufzeiten für AKWs hat sich eine Kampagne namens „.ausgestrahlt" gegründet, als später Wiedergänger der Anti-Atom-Bewegung. Sie versteht sich als Netzwerk von Atomkraftgegnern, das Informationen über Aktivitäten wie Diskussionsveranstaltungen und Demonstrationen bis hin zu Blockadeaktionen bündelt. .ausgestrahlt will die unterschiedlichen Anti-Atom-Gruppierungen sammeln, um gemeinsam politischen Druck ausüben zu können. Wer bereit ist, eine Erklärung zu unterzeichnen, die im „Betrieb von Atomanlagen ein schwerwiegendes Unrecht" sieht, deren Stillegung fordert und seine Bereitschaft erklärt, „den Ausstieg aus der Atomindustrie politisch durchzusetzen", gehört zur Kampagne. .ausgestrahlt, c/o X-tausendmal quer, Sternschanze 1, 20537 Hamburg, e-post: info@ausgestrahlt.de, netz: www. ausgestahlt.de

ausgeräumt

Nun haben auch die Verantwortlichen von Stadt und Senat sowie der Grundstückseigentümer eingesehen, daß der Besuch des Mahnmals für die ermordeten Juden hungrig macht und manch anderes Grundbedürfnis weckt. Um den Ärger wegen störender Imbißbuden aus dem Weg zu räumen, wollen sie gemeinsam die Errichtung eines Pavillons in direkter Nachbarschaft vorantreiben, der die Mahnmalkunst nicht beeinträchtigt. Er soll die grundlegenden Versorgungsbedürfnisse der Besucher befriedigen, bietet also Kulinarisches neben Toilettenanlagen sowie einen Andenken- und Büchershop. Über die Gestaltung sei man sich schon einig, so daß Mittes Baustadträtin Dubrau sich traute, ein zügiges Genehmigungsverfahren zu versprechen. Darauf darf man gespannt sein.

ausgeträumt

Neu sind sie nicht, die Zweifel an der Realisierbarkeit des Schloßneubaus. Mit nahendem Palastabriß werden sie aber immer lauter. Da gibt es eine Machbarkeitsstudie des Bundesministeriums für Verkehrs-, Bau- und Wohnungswesen, die wohl belegt, daß das Ganze eben nicht machbar ist. Von weiterer Nutzflächenreduzierung und somit steigenden Quadratmeterbaupreisen sei hier die Rede und von einer Erhöhung des privat finanzierten Gebäudeanteils auf 30 Prozent, die die Chancen auf eine Nutzung durch öffentliche Einrichtungen verschlechtert. Als Folge sollen die Ausstellungsräume für die außereuropäische Sammlung in den Keller wandern. Typisch bundesdeutsche Informationspolitik, wurden die Ergebnisse der Studie Vertretern der Bundesregierung und Bundespräsident Thierse vorgestellt, nicht aber Bundestagsabgeordneten, geschweige denn der Presse.

ausgestellt

Nur noch selten hört man vom Berliner Bankenskandal. Eine Ausstellung, die im Frühjahr in der Urania Premiere hatte (s. scheinschlag 3/05), bemüht sich wacker darum, der Vertuschung, an der Politik und Justiz arbeiten, entgegenzuwirken. Sie wird noch bis zum 19. September im Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz gezeigt und will über die kriminellen Machenschaften und die Beihilfe der Berliner Politik informieren. Die über das Ausmaß der Schweinereien informierten Bürger, hoffen die Initiatoren, könnten dann das Volksbegehren unterstützen, gegen dessen Ablehnung eine Klage anhängig ist. Das Volksbegehren zielt darauf, die „Risikoabschirmung" abzuschaffen, mit der das Land Berlin den Profiteuren Geld in den Arsch bläst.

termine

* Am 8. September um 19.30 Uhr lädt die Initiative Anders Arbeiten zur Veranstaltung „Reichtum und Kapitalismusdebatte" in den Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, Kreuzberg, um mit dem Kölner Publizisten Werner Rügemer über „den realen Reichtum, die Reichen und ihre Methoden", etwa „die geheimen und offiziellen globalen Transaktionen von Investoren" zu diskutieren.

* Am 11. September um 13 Uhr beginnt auf dem Marx-Engels-Forum in Mitte der „Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg" mit einer Ausstellung zur Geschichte des Tages der Opfer des Faschismus, Infoständen, einer Podiumsdiskussion und diversen Kulturveranstaltungen. www. tag-der-mahnung.de

* Der Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Politik sowie deren Verquickung durch die aktuelle Kulturpolitik und Kunstförderung geht der Kongreß KUNST MACHT POLITIK in Vorträgen, Diskussionen und Ausstellungen am 23. und 24. September in der Arena, Eichenstraße 4, Treptow, auf den Grund. Informationen und Anmeldung unter www.boell.de/kunstkongress

scheinschlag hofft

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scheinschlag sucht

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zum Offenen Autorentreffen ins Café Village Voice, Ackerstraße 1a. Über künftige Autoren, Fotografen und Illustratoren freuen wir uns, auch Neugierige sind willkommen. Das nächste Treffen findet am Sonnabend, dem 10. September, um 14 Uhr statt.

scheinschlag-Aufsteller

 
 
 
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