Ausgabe 07 - 2004 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

Vergessene Biographien (33)

Johanna Stegen, verehelichte Hindersin, Dienstmädchen, „Heldenmädchen von Lüneburg", geb. am 11. Januar 1793 in Lüneburg, gest. am 12. Januar 1842 in Berlin. Laut Grabinschrift „trug sie im Gefecht am 2. April 1813 den Füsilieren und freiwilligen Jägern des 1. Pommerschen Infanterieregiments Patronen zu. Diese Heldentat ermöglichte den Truppen den Sieg" im Kampf gegen napoleonische Besatzer. Sie erhielt dafür einen von den Prinzessinnen erwirkten Orden für weibliche Untertanen. Als Dienstmädchen und Hausgefährtin für die Frau eines Majors der Befreiungsarmee übersiedelte Johanna Stegen nach Berlin, heiratete den späteren „königlichen Oberdrucker im Kriegsministerium" und lebte in der Brunnenstraße inmitten der Rosenthaler Vorstadt. 20 Jahre nach dem Tod der berühmten Ehefrau wurde auch der Name ihres Mannes auf ihrem Grabstein verewigt.

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Zum Tag des offenen Denkmals führt am 5. September um 14 Uhr Jürgen Hahn vom Eingang des Sophienkirchhofs II Bergstr./Ackerstr. beim Friedhofsrundgang auch an dieses Grab. Am 10. September um 20 Uhr berichtet er über unsichtbare (James Hobrecht) oder wenig bekannte Grabstellen auf umliegenden Friedhöfen ­ zum Auftakt der Langen Nacht zum Tag des offenen Denkmals im Archiv der Brunnhilde e.V., Rheinsberger Str. 61, fon 4493227

 
 
 
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