Ausgabe 01 - 2004 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (27)

Caroline Lucrezia Herschel, geb. am 16. März 1750 in Hannover, gest. am 9. Januar 1848 ebendort. Die einzige Tochter der Anna Ilse Moritzen und des Militärmusikers Herschel erhielt wie die vier Brüder eine gute Ausbildung, darunter in Musik. Von 1772 bis 1822 lebte Caroline Herschel in England, wo sie zunächst bei ihrem Bruder Wilhelm ihren Lebensunterhalt als Konzertsängerin und Musiklehrerin bestritt. Über Musiktheorie und Harmonielehre kamen die Geschwister zur Astronomie. Zwischen 1786 und 1797 entdeckte Caroline Herschel acht der 62 Kometen, die im 18. Jahrhundert gefunden wurden, sowie Nebelflecken und Sternhaufen. Sie publizierte ihre Forschungen, wurde offizielle Assistentin ihres Bruders und erhielt als erste Frau ab 1787 ein Jahresgehalt. Gemeinsam mit dem Bruder baute sie ein Teleskop, mit dem dieser den Uranus entdeckte. Erst ab 1835 erhielt sie Ehrungen der „Royal Astronomical Society", der Preußischen Akademie der Wissenschaften und anderer.

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> Ende Februar erscheint beim Aufbau Verlag ein Roman über die Astronomin. Ein ZDF-Feature „Die Sternguckerin" ist seit 2000 als Hörbuch im Handel.

 
 
 
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