Ausgabe 09 - 2003 berliner stadtzeitung
scheinschlag
 

Vergessene Biographien (25)

Ida Pfeiffer, geb. Reyer, Weltreisende und Reiseschriftstellerin, geb. am 14. Oktober 1797 in Wien, gest. am 28. Oktober 1858 ebendort. Als Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns wurde sie wie ihre fünf Brüder erzogen. Mußte einen doppelt so alten Anwalt heiraten, in Armut die zwei Söhne großziehen. Bereiste ab 1842 allein Jerusalem, Ägypten, Lateinamerika, Indien, China, Tahiti, Sumatra, Island – meist als einfache Pilgerin unter Einheimischen mit minimalem Budget: Auf insgesamt sieben Reisen, darunter zwei Weltumrundungen, legte sie 15000 Seemeilen und 20000 englische Meilen zu Lande zurück, lernte Sprachen und das Präparieren von Tieren und Pflanzen. 1858 in Madagaskar der Spionage beschuldigt und verhaftet, gelang ihr todkrank die Rückkehr nach Wien. Ida Pfeiffer war die erste weltreisende Frau, die in 13 Bänden ihrer Tagebücher Reiseerlebnisse und -eindrücke veröffentlichte – Bestseller, übersetzt in sieben Sprachen. (Etliches ist inzwischen neu aufgelegt, eine neue Biografie erscheint im Dezember) Als erste Frau wurde Ida Pfeiffer Ehrenmitglied der Berliner Geographischen Gesellschaft.

sk

 
 
 
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