Ausgabe 11 - 2002 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (16)

Edith Stein, Philosophin, Karmeliterin, Heilige, geb. am 12. Oktober 1891 in Breslau, ermordet am 9. August 1942 in Auschwitz. Das jüngste von elf Kindern erhält nach dem frühen Tod des Vaters von der Mutter Auguste Stein eine solide Ausbildung, macht 1911 extern das Abitur, beginnt ein Studium der Philosophie, Psychologie und Geschichte in Breslau, studiert ab 1913 die Phänomenologie Husserls, bei dem sie 1916 promoviert und erste Assistentin wurde. Zwischendurch Krankenschwester in einem Seuchenlazarett sowie Realschullehrerin. Ihr Versuch, sich zu habilitieren, wurde ihr als Frau und Jüdin mehrfach verwehrt. 1922 konvertierte Edith Stein zum Katholizismus, unterrichtete 1923-31 am Lehrerinnenseminar eines Dominikanerinnenklosters, wurde an das Deutsche Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster berufen. Anfang 1933 erhielt sie wegen ihrer jüdischen Herkunft Berufsverbot und trat als Teresia Benedicta a Cruce in den Kölner Karmeliterorden ein, wo ihr philosophisches Hauptwerk entstand. Ende 1938 floh Edith Stein vor den Nazis in ein holländisches Kloster, aus dem sie 1942 nach Westerbork und Auschwitz verschleppt wurde. Als „christliche Märtyrerin" sprach sie der Papst 1987 selig und 1998 heilig.

S.K.

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