Ausgabe 10 - 2002 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Vergessene Biographien (15)

Recha Freier, geb. Schweitzer, Lehrerin, Musikerin, Schriftstellerin, geb. am 29. Oktober 1892 in Norden/Ostfriesland, gest. am 2. April 1984 in Jerusalem.

Studierte in Breslau und München Philologie, arbeitete an höheren Schulen, u.a. in Sofia. Seit 1925 lebte sie mit Mann, dem Rabbiner Moritz Freier, und vier Kindern in Berlin. Gründete 1932 den Verein Jüdische Jugendhilfe, der noch bis 1940/41 tausenden Kindern und Jugendlichen durch die Jugend-Alija (Auswanderung – in Gruppen, ohne die Eltern! – aus Nazi-Deutschland nach Palästina) das Leben retten konnte. Seit 1933 in der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland als Leiterin der Jugendhilfe. Auch Recha Freier floh mit ihrer Tochter 1940/41 über Wien, Zagreb, die Türkei, Griechenland und Syrien nach Palästina. Dabei gelang ihr nochmals, 120 Kinder vor der Deportation in Vernichtungslager zu retten. Gründete in Palästina bzw. Israel das Agricultural Training Centre for Israel Children sowie im Alter von 74 Jahren das „Testimonium" zur Unterstützung von Kompositionen israelischer Künstlerinnen und Künstler.

S.K.

> Am 22. November von 11 bis 18 Uhr findet in der Bibliothek für bildungsgeschichtliche Forschung, Warschauer Straße 36, eine Veranstaltung unter dem Namen „Wege von verfolgten Pädagoginnen nach 1936" statt. Dort wird auch Recha Freiers Biographie behandelt.

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