Ausgabe 06 - 2002 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (11)

Clara Grunwald, Volksschullehrerin und Montessori-Pädagogin, geb. am 11. Juni 1877 in Rheydt/ Rheinprovinz (heu- te Mönchengladbach), gest. nach ihrer Deportation am 19. April 1943 aus dem Landgut Neuendorf nach Auschwitz.

Neben ihrem Unterricht an Berliner Schulen arbeitete sie z.B. als Hygienebeauftragte und Vormund. Als Initiatorin, Ausbilderin und Beraterin half sie den in verschiedenen Berliner Bezirken und anderen Städten entstehenden Volkskinderhäusern und Schulversuchen auf der Basis der Montessori-Methode. 1919 trat sie dem „Bund der Entschiedenen Schulreformer" bei und gründete das „Deutsche Montessori-Komitée", aus dem später ­ anfänglich unter ihrer Leitung ­ die „Deutsche Montessori-Gesellschaft" hervorging. 1933 erhielt Clara Grunwald aus politischen und „rassischen" Gründen Berufsverbot, alle Montessori-Einrichtungen in Deutschland wurden geschlossen. Clara Grunwald kümmerte sich weiter um Kinder und half Verfolgten auf vielfältige Weise, so im Rahmen von Hilfsaktionen der Quäker.

S.K.

Foto: Charlotte Joël, 1940

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