Ausgabe 05 - 2002 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurzkultur

kunst im schaufenster

Die Schönhauser Allee ist sicherlich eher eine Ramsch-, als eine Kunstmeile. Im September soll das für einen Monat anders werden. Dann findet auf der verkehrsreichen Straße zum zehnten Mal die Aktion „Kunst im Schaufenster" statt. Dafür werden jetzt Künstler gesucht. Erlaubt sind alle Sparten der bildenden Kunst, Malerei, Plastik, Fotografie; sogar Keramik und Modedesign werden genommen. Die Anmeldefrist wurde bis zum 31. Mai verlängert.

Anmeldung und genauere Informationen beim Kulturverein Prenzlauer Berg, Schönhauser Allee 80, 10439 Berlin, fon 4442621, e-post kulturbuero@kvpb.de

stimmen in der kirche

Die singuhr-hoergalerie in der Parochialkirche hat am 8. Mai mit Klanginstallationen von Christina Kubisch ihre nunmehr bereits 7. Saison eröffnet. Kubisch reagiert mit ihrer Arbeit auf die Geschichte der sich in traurigem Bauzustand befindlichen Kirche. Mit einer vierkanaligen Sprachkomposition nimmt sie auf die vier Epitaphe in der Eingangshalle Bezug. Außerdem erklingt ein „Stimmengeflecht", das die Lebensdaten sämtlicher Pfarrer der Kirche zitiert.

„Dreiunddreißig Felder" von Christina Kubisch, noch bis zum 16. Juni in der singuhr-hoergalerie in der Parochialkirche, Klosterstraße 67, Mitte, geöffnet Do - So von 14 - 20 Uhr, am 16. Juni im Rahmen einer „langen Nacht" bis 0 Uhr.

schriften in kroatien

Noch bis zum 8. Juni wird in der Stabi West eine großangelegte materialreiche Ausstellung über die Schrift- und Buchkultur Kroatiens gezeigt. Der Titel „Drei Schriften ­ drei Sprachen. Kroatische Schriftdenkmäler und Drucke durch Jahrhunderte" verweist darauf, daß in der kroatischen Kulturgeschichte sowohl die glagolitische, als auch die kyrillische und die lateinische Schrift eine Rolle spielen. Der Bogen der materialreichen Ausstellung spannt sich dabei von Dokumenten aus dem 9. Jahrhundert bis hin zur Verlagslandschaft der Gegenwart; dazu konnte auch die Südosteuropa-Abteilung der Staatsbibliothek aus dem Fundus ihrer 20000 kroatischen Druckerzeugnisse einiges beisteuern. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen, der nicht weniger bietet als eine Kultur- und Literaturgeschichte Kroatiens.

„Drei Schriften – drei Sprachen. Kroatische Schriftdenkmäler und Drucke durch Jahrhunderte", noch bis zum 8. Juni in der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Straße 33, Tiergarten

hiv im abseits

Die Immunschwächekrankheit Aids hat viel von ihrem Schrecken verloren. Aus den Debatten ist sie weitgehend verschwunden, wird allenfalls noch wahrgenommen als ein Problem der Dritten Welt. Es wird wieder munter ohne Kondom gefickt. Doch alle Therapieerfolge können nicht darüber hinwegtäuschen, daß Aids nach wie vor unheilbar ist. Die Projektwoche „AIDS.2002" möchte jetzt dazu beitragen, daß die Problematik wieder ins Bewußtsein gerückt wird. Das geschieht vom 29. Mai bis zum 2. Juni mit Diskussionen und Filmvorführungen im Theater am Halleschen Ufer. Am 31. Mai findet eine Diskussion zum Thema „Aids = Armut?" statt, am 30. Mai gibt es ein Werkstattgespräch über künstlerische Auseinandersetzungen mit Aids. Der Vokalkünstler und Aids-Aktivist Christian Wolz ist am 29. Mai und am 1. und 2. Juni mit der „musikalischen Live-Performance" HIV+2 zu erleben. Die Grundlage für diese Produktion bilden Interviews, die Wolz mit positiven schwulen Männern aus Berlin geführt hat. Für die Verpflegung der Besucher sorgt das MigrantInnen-Projekt Weltküche e.V.

Projetwoche AIDS.2002, vom 29. Mai bis zum 2. Juni im Theater am Halleschen Ufer, Hallesches Ufer 32, Kreuzberg, www.aids2002.de

künstler im anmarsch

Das Madagascar Institute aus New York kommt im Sommer mit einer 20köpfigen Künstlerdelegation nach Berlin, um dort am „Resonant Wave Festival" mit einer „very large installation" teilzunehmen. Die Amerikaner arbeiten hauptsächlich mit Metall und suchen für ihr erstes Gruppen-Gastspiel in Europa Berliner, die sie dabei mit Tat unterstützen – aber auch mit Rat, was europäische Normen und Vorschriften betrifft, oder bei der Verpflegung.

Informationen unter www.madagascarinstitute.com, Kontakt: mike@clownporn.com

kulturarbeit in mitte

Der Bezirk Mitte versagt auch in diesem Jahr der dezentralen Kulturarbeit nicht seine Unterstützung. Bis zum 21. Juni können freie Gruppen Zuschüsse für Projekte beantragen, die im Zeitraum zwischen 15. Juli und Dezember in Mitte stattfinden sollen. Die Höchstantragssumme beträgt 2500 Euro. Die Anträge müssen in 14facher Ausfertigung eingereicht werden. Die erforderlichen Vorlageblätter können im Kulturbüro Mitte abgeholt werden. Dort können auch mit Dolly Leupold Beratungstermine vereinbart werden. Entschieden wird dann am 7. Juli.

Informationen und Unterlagen im Kulturbüro, Auguststraße 21, 10117 Berlin, fon 28884442

müll in friedrichshain

Künstler springen der BSR bei: Auch das gibt es jetzt bei den Kreativen in Friedrichshain. Am 8. und 9. Juni findet im RAW-Tempel eine Veranstaltung mit dem unschönen Titel „RestCycling Art Festival" statt. Ab 10 Uhr sortieren dort „KünstlerInnen" Müll, ab 19 Uhr wird das Publikum eingelassen – und sollte nach Möglichkeit selbst Abfall mitbringen. Dafür gibt es dann eine VIP-Karte. Es wird dann nicht nur gebastelt, sondern auch gefeiert und getanzt, eine Modenschau wird es auch geben.

„1. RestCycling Art Festival" vom 8. Juni, 19 Uhr bis zum 9. Juni, 21 Uhr
im RAW-Tempel, Revaler Straße 99, Friedrichshain

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