Ausgabe 09 - 2001 berliner stadtzeitung
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Vergessene Biographien (2)

Asja (Anna Ernestowna) Lacis, verh. Reich, Regisseurin, Schauspielerin, Theaterpädagogin

Geb. am 19.10.1891 in Ligatne/Lettland, gest. 21.11.1979 in Riga. Lernt als Arbeiterkind am Privatgymnasium und an der ersten Frauen zugänglichen Hochschule in St. Petersburg, studiert in Moskau Theater- und Filmwissenschaft. Theaterarbeit mit verwahrlosten Kindern und Kriegsopfern, entwickelt ihr „Programm eines proletarischen Kindertheaters". Ab 1922 als Schauspielerin und Regisseurin in Deutschland: Episodenrolle bei Fritz Lang, Regieassistenz und Darstellerin bei Brecht. Ehe mit dem Theatermann Bernhard Reich, Geburt der Tochter Daga, ab 1924 Freundschaft mit Walter Benjamin. Regisseurin eines gewerkschaftlichen Agitprop-Theaters in Riga, 1928-30 Leiterin des Ressorts Film bei der Handelsabteilung der sowjetischen Botschaft in Berlin, Regieassistenz bei Piscator. 1948-57 Internierung in Kasachstan. Danach Oberregisseurin am Staatlichen Schauspielhaus von Walmiera. Trägt wesentlich dazu bei, Brecht in der Sowjetunion bekannt zu machen. Veröffentlichungen über proletarische Regie und Dramaturgie, über Kindertheater sowie zu Piscator, 1935 als erste Theatergeschichte der Weimarer Republik Revolutionäres Theater in Deutschland, 1981 Autobiographie Die rote Nelke.

Sabine Krusen

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