Ausgabe 07 - 2001 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurzkultur

Letzte Kneipe

Der PRENZLAUER KRUG, eine der letzten alteingesessenen, „richtigen" Kneipen im Prenzlauer Berg, begeht am 1. August ein eindrucksvolles Jubiläum:
25 Jahre werden dann vergangen sein, seit das Pächterehepaar Rimpl die Kneipe in der Prenzlauer Allee übernommen hat, und 11 Jahre Gesamtdeutschland hat man immerhin schon überlebt. Alles Gute! Wir brauchen den KRUG noch länger!
Prenzlauer Krug, Prenzlauer Allee 43, Prenzlauer Berg

Letztes Mittel

Else Rink und Erika Runk führen schreckliche Ehen. „Da die Männer ein Gift auf der Welt sind" sinnen sie auf ein Gegengift. So weit der Ausgangspunkt des Romans Giftmörderinnen von Elfriede Czurda. Jenke Nordalm hat sich nun an eine Dramatisierung des Buches gewagt. Lara Körte und Anna Stieblich sind die Protagonistinnen. Regie: Daniela Kranz und Jenke Nordalm. Die Premiere hat am 2. Juli im Foyer der sophiensaele stattgefunden.
Giftmörderinnen nach Elfriede Czurda, sophiensaele, Mitte, am 16., 30. und 31. Juli um 21 Uhr

Letzte Konsequenz

Literturverfilmungen, zumal solche von „Vorlagen" höchster Dignität, hinterlassen meist einen schalen Nachgeschmack. Jean-Marie Straub und Danièle Huillet sind vielleicht die einzigen Filmemacher, die großen Texten den gebührenden Respekt entgegenbringen. Jüngstes Beispiel: Sicilia! nach dem autobiographischen Roman Gespräche in Sizilien von Elio Vittorini. Hier wird kein Plot verwurstet, hier wird der Musikalität von Dialogen nachgespürt, hier erhält der Text, gesprochen von Laiendarstellern, seinen Raum. Außerdem zeigt das Filmkunsthaus Babylon Ende Juli die Straub-Verfilmung von Schönbergs unterschätzter Oper Von heute auf morgen ­ die erste und bislang einzige Opernverfilmung, bei der das Orchester während der gesamten Dreharbeiten anwesend war, um die von den Straubs gescheuten Nachsynchronisierungen zu vermeiden. Ein Film, der auf eindrucksvolle Weise musikalische Strukturen sichtbar macht.
„Von heute auf morgen" am 20. und 21. Juli, „Sicilia!" (Vorfilm: „Lothringen") am 27. und 29. Juli im Filmkunsthaus Babylon (Studiokino), Rosa-Luxemburg-Straße 30, Mitte

Letzte Dinge

Texte der Barockdichter Barthold Hinrich Brockes und D. W. Triller bilden die Grundlage einer Sprachperformance, die im Postbahnhof, zwischen den Plastinaten der „Körperwelten"-Ausstellung zu erleben sein wird ­ für Trillers Lehrgedicht „Die Erzeugung und Geburt eines Menschen" wohl der rechte Ort. Ersonnen wurde der „Schöpfungsgarten ­ Ein anatomisches Welttheater" von der Berliner Gruppe TEMAT (Theatralisches Manifest). TEMAT, an wechselnden Orten, vornehmlich in Mitte, agierend, arbeitet an Verfahren, „sich der Wirklichkeit zu nähern" ­ diesmal also in Form von konservierten Leichen und Barocklyrik.
„Der Schöpfungsgarten – Ein anatomisches Welttheater": 13. und 17. Juli sowie 17. und 19. August um 19 Uhr im Postbahnhof, Straße der Pariser Kommune 3-7, Friedrichshain

Letzter Kick

In dem schönen Industrial-Ambiente am Ostbahnhof heißt es bei den mit Techno-Musik beschallten Sexparties immer: „Men only, dress dirty, play safe"! Im lab.oratory trifft sich die avancierte Fetisch-Szene auf der Suche nach dem letzten Kick. Am 27. Juli öffnet dort ein „Army Garden" seine Pforten, am 28. kommen „Fetish Freaks" mit „weird preferences" auf ihre Kosten. Einlaß ist von 22 bis 24 Uhr. Am 22. geht es ohne Dresscode entspannter zu, wenn mann sich auf der „Yellow Facts"-Party gegenseitig anpißt (Einlaß 16 bis 18 Uhr).
lab.oratory, Mühlenstr. 26/37, Friedrichshain, www.lab-oratory.de

Letzte Entdeckungen

Um das Konzerthaus im Sommer nicht unbespielt zu lassen, wurde im vergangenen Jahr ein neues Festival ins Leben gerufen: young.euro.classic ­ eine Konzertreihe, die von Jugendorchestern aus Europa, von Spanien bis Ungarn und darüber hinaus, bestritten wird. Das Programm zeigt, daß der Nachwuchs nicht so borniert ist wie die älteren philharmonischen Kollegen, Neuem und Entlegenem verschließt man sich nicht: Das Hermann Scherchen Ju-gendorchester führt am 15. August Werke u.a. von Varèse und Mossolow auf, das Orchester der Musikhochschule Reykjavik bringt am 17. isländische Komponisten, am 14. ist das Ensemble Studio Neue Musik aus Rußland zu hören, am 4. wagt sich das Bundesjugendorchester an Mahlers Neunte. Zu Beginn jedes Konzertes ist zudem eine „Europäische Hymne" von Mauricio Kagel angedroht.
young.euro.classic, 3.-19. August im Konzerthaus am Gendarmenmarkt, Mitte, www.young-euro-classic.de

Letzter Aufruf

Kiez und „Global Village" gleichermaßen will die Schreinerstraße im Friedrichshain sein. Als Alternative zur Love Parade versteht Kult Uhr Musik Network e.V. das nunmehr 4. Schreiner-Straßenfest. Künstler, Interaktionswillige, auch Reinigungskräfte werden noch gesucht.
Projekt 4. Schreiner-Straßenfest c/o Alexander Rotinov, Schreinerstr. 10, 10247 Berlin, fon 0177/4029350

Letzte Aufnahmen

Jimmie „Blue Yodel" Rodgers (1897-1933) gilt als Pionier der Country-Musik. Die einzigen Filmaufnahmen des Musikers, sowie Musik seiner Vorbilder und Nacheiferer präsentiert am 25. Juli Andreas Busche, der Gast bei „Radio Hochsee" sein wird.
„Radio Hochsee" am 25. Juli, 20 Uhr im Kaffee Burger, Torstr. 60, Mitte

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