Ausgabe 05 - 2001 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurznachrichten

nichtarbeit

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann: Dass die Arbeitsgesellschaft, an die immer noch fast jeder glaubt, an ihre Grenzen gestoßen ist, konstatieren mittlerweile namhafte Leute sowie andere kluge Köpfe. Dass der Bundesregierung in diesem Moment nichts besseres einfällt, als alle nochmal umso vehementer zur Arbeit zu rufen, mag unter Ironie der Geschichte zu verbuchen sein. Einige kreative Denker präsentieren am Freitag, dem 18. Mai, von 20 Uhr 15 bis 22 Uhr in der Volksbühne ketzerische Gedanken zur Arbeitsgesellschaft: „Proklamation der Parasiten des Jahrhunderts" von René Talbot (Futurist der SPD), „Manifest der Glücklichen Arbeitslosen" von Guillaume Paoli (Müßiggangster) und „Die Zukunft der Nichtarbeit" von Michael Jäger (Freitag); anschließend beginnt der „endlose Feierabend" im Roten Salon.

völkerfreundschaft

Anfang Juni soll die spanisch-deutsche Kita „Kinder-Sorpres" in der Schwedter Straße 29/30 eröffnet werden. Das Projekt ist in Eigeninitiative zweisprachiger Eltern entstanden. Al-lerdings fehlt noch Geld für Mobiliar, Spielzeug, Renovierung. Um einen Teil der Renovierungsarbeiten zu finanzieren, gibt es am 25. Mai im Acud, Veteranenstraße 21, eine Party in Remise und Hof. DJ's und Cocktails gibt es auch. Hingehen oder Kontakt aufnehmen: Kinder-Sorpresa, Zionskirchstr. 39, 10119 Berlin, www. Kindersorpresa1@aol.com. Und Völkerfreundschaft festigen!

aldidente

„Glück-glück-glücklich, wer gleich neben Aldi wohnt", dichtete der große, allwissende Peter Rühmkorf. Wie recht er hat: Durch das überschaubare Angebot spart man sich langes Suchen, die Qualität der Produkte: Da weiß man, was man hat!, billig ist es obendrein. Jetzt ist ein Buch für alle Aldi-Gourmets erschienen: Das große Aldidente Buch von Regine Hauch, Astrid Papotta und Regina Schneider. Präsentiert werden 182 Koch- und Backrezepte für Gerichte, die sich auschließlich mit Zutaten aus unserem Lieblings-Discounter zubereiten lassen.

in zement

Denkmäler werden meist nur alten ergrauten Herren gesetzt - es sei denn, man kümmert sich selbst darum. Mädchen zwischen 14 und 18 Jahren können das jetzt tun, in Zement und in eigener Regie. Die Skulptur soll nach Gipsabdrücken eigener Körperteile entstehen und anschließend in einem Park in Mitte zu Ehren kommen. Das erste Treffen: 24. Mai, 16 Uhr, bei „Frauenkreise", Mulackstr. 31/32; Infos unter: 28 06 185

in grün

Wenn man eine Kita schließt, ist das ein guter Grund, den Kindern auch gleich noch einen Spielplatz wegzunehmen. Das Grundstück Fehrbelliner Straße 90 war bislang eine Grünfläche nahe dem Teutoeburger Platz, auf dem sich im Sommer Mütter und spielende Kinder auf die Füße treten. Auch die Sanierungsziele für das Sanierungsgebiet Teutoeburger Platz scheinen dafür zu sprechen, sie sehen das Areal als Spielplatz für die benachbarte Kindertagestätte vor. Da die aber geschlossen wurde, meint Sanierungsträger S.T.E.R.N., bestünde auch kein Bedarf mehr an einem Spielplatz. Sie empfiehlt, das Sanierungsziel umzuformulieren und das Gelände für Wohnhäuser umzuwidmen. Das trifft sich gut, denn unlängst hat der Eigentümer einen Antrag auf Bebauung gestellt. Anwohner sprachen sich bei einer Bewohnerversammlung für einen Erhalt als Erholungsfläche aus - die im Gebiet dringend gebraucht werde.

kesselschlacht

Am 26. Mai läuft im Olympiastadion das DFB-Pokalfinale zwischen dem 1. FC Union Berlin und Schalke 04. Für fünfzig Mark bekommt der Zuschauer dort einen Platz, von dem aus er die Spieler auf dem Platz nur mehr als Däumlinge wahrnimmt, Light-Bier inklusive. Für lediglich fünf Mark bekommt man im Kaffee Burger einen Platz mit besserer Aussicht aufs Spielgeschehen, Vollbier und Kulturprogramm inklusive. Vor der Liveübertragung auf Leinwand werden zwei Dokumentarfilme über den polnischen Fußballclub Ruch Radzionkow und über Schalke 04 gezeigt, nach dem Spiel Union-Bücher ins Publikum geworfen. Und dann ist allgemeiner Volkstanz mit Union-Walzer und Schalke-Polonäse. Die „Kesselschlacht" im Kaffee Burger beginnt: am Sonnabend, dem 26. Mai um 18 Uhr mit „Saturday Afternoon Fever" (der Regisseur ist anwesend), es folgt 18 Uhr 45 „Auf Schalke" und die Liveübertragung des Pokalfinales um 19 Uhr 30. Die Stimmung kulminiert ab 23 Uhr: Freudentänze mit den DJ's DesQuire und Karsten Lutz.

offene redaktion

Zum offenen Redaktionstreffen laden wir monatlich ins Café Village Voice, Ackerstraße 1a. Über künftige Autoren freuen wir uns. Auch Fotografen, die jenseits von Kunstbildern ambitioniert sind und journalistisch arbeiten können, laden wir herzlich ein. Nicht zuletzt sind auch einfach Neugierige willkommen. Das nächste Treffen findet Sonnabend, dem 26. Mai, um 14 Uhr statt.

scheinschlag sucht

speziell Leute, die über Stadtentwicklung/Stadtpolitik schreiben können und wollen: Bezirkspolitik, umstrittene Architekturprojekte, übergreifende Stadtentwicklungstendenzen, gesellschaftlicher Wandel – sozial, kulturell und in der Arbeitswelt. Einsteigen kann man über die offene Redaktionssitzung (s.o.), längerfristig ist es auch möglich, in redaktionelle Arbeit einzusteigen.

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  Ausgabe 05 - 2001