Ausgabe 04 - 2001 berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Lando eingeknickt

Der in einen Spendenskandal verwickelte Chef der CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Klaus-Rüdiger Landowsky, hat dem Druck wider Erwarten nachgegeben und wird vor der Sommerpause seinen Fraktionsvorsitz niederlegen. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen lobte seinen langjährigen Weggefährten auf den Stuhl des stellvertretenden Parteivorsitzenden.

Zuvor hatte die SPD den Druck auf Landowsky und die CDU Millimeter um Millimeter erhöht und so oft mit dem Bruch der Koalition und Neuwahlen gedroht, dass schon niemand mehr dran glaubte. Die Sozialdemokraten schienen Angst vor der eigenen Courage bekommen zu haben. Die Chancen, bei Neuwahlen deutlich mehr Stimmen zu erringen als beim 99er Rekorddebakel, standen keineswegs besonders gut. Die SPD hätte in diesem Fall mit den Grünen und der ungeliebten PDS regieren müssen ­ oder reumütig an Diepgens Brust zurückkehren müssen.

Doch nun ist die Koalitionskrise abgewendet. Der Senat kann sich wieder voll auf die Haushaltskrise konzentrieren, die durch die Krise der Bankgesellschaft ­ an der Landowsky nicht ganz unbeteiligt war ­ noch verschärft wurde. Landowsky wird uns auch in Zukunft erhalten bleiben: Auch auf seinem neuen Posten wird er seiner Lieblingstätigkeit „Strippenziehen" nachgehen können und für einen lockeren Spruch ist er immer zu haben. Willkommen in der christdemokratischen Wärmestube!

js

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