Ausgabe 07 - 2000berliner stadtzeitung
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5 Jahre, 5 Fragen

5 Jahre Der literarische Salon Britta Gansebohm - ein Interview

1995 gründete Britta Gansebohm ihren "literarischen Salon" - zunächst in privatem Rahmen. Seit 1998 finden die Lesungen nun im Podewil statt. Aus dem Forum, das ein Brückenschlag zwischen Nachwuchsautoren und einem interessierten Publikum sein wollte, ist eine etablierte Lesereihe geworden, in der sich allseits bekannte Autoren ein Stelldichein geben.

Entspringt der literarische Salon einem Bedürfnis, oder entspricht er diesem? Der literarische Salon entspringt dem Bedürfnis, junge Autoren/Autorinnen zu fördern und sie einem literaturinteressierten Publikum vorzustellen. An der Universität lasen damals auch keine jungen Autoren aus ihren Debüt-Werken. Das Angebot an Lesungen innerhalb Berlins war nicht sehr groß. Die Einladungen der Literaturhäuser beschränkten sich in der Regel auf etablierte Autoren.

Junge, unbekannte Autoren wurden selten vorgestellt. Die Lesungen und anschließenden Gespräche im Salon fanden von Anfang an ein großes Interesse auf beiden Seiten, sowohl bei den jungen Autoren/Autorinnen als auch beim Publikum.

Wurden im literarischen Salon jemals Manuskripte oder Typoskripte oder auch Schriftobjekte vorgestellt, die auf die Form der Lesung verzichtet haben? Nein. Allerdings gab es im Salon einmal eine Ausstellung mit Fotografien von F. Morˆn. An diesem Abend wurden auch Gedichte von Dylan Thomas ausgestellt. Diese Gedichte wurden auf englisch und in der deutschen Übersetzung vorgetragen.

Unsere Wahrnehmung ist von unserer Körperhaltung, ob wir sitzen, stehen oder liegen, und wie wir dies tun, weitgehend bestimmt. Kannst du dir vorstellen, einen Literatursalon im Liegen abzuhalten? Nein.

... ein Abend in den letzten 5 Jahren, der dir, retrospektiv, sehr gelungen erscheint? In den letzten fünf Jahren gab es viele schöne Momente im Salon. Es ist für mich sehr schwierig, einen einzigen Abend hervorzuheben, denn jeder Salon ist in seiner Art einzigartig.

Was hieße zeitgenössische deutschsprachige Literatur? Diese Frage kann man nicht mit zwei Sätzen beantworten. Lesen Sie die Bücher von Kathrin Röggla, Jan-Peter Bremer, Felicitas Hoppe, Tim Staffel, Julia Franck, Ulrich Peltzer, Alexa Hennig von Lange, Claudius Hagemeister, Peter Wawerzinek, Michael Lentz, Thomas Brussig, Ingo Schulze, David Wagner, Thomas Kapielski, Judith Hermann etc.
Interview: ig wilms

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