Ausgabe 02 - 2000berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Kurznachrichten

kulturbeirat
Das Kulturplenum Mitte lädt jetzt schon zu seiner Sitzung für Ende März ein, an der die diesjährige Wahl des Kulturbeirates stattfindet. Aus dem Kreis aller Kulturprojekte, Initiativen und Kulturinteressierten aus Mitte können Kandidaten für den Beirat vorgeschlagen werden. Bereits vorab nimmt das Kulturbüro Vorschläge entgegen. Des weiteren wird Thomas Liljeberg, Kulturamtsleiter von Mitte, über die Veränderungen im Kulturamt und die bevorstehende Gebietsreform berichten. Alles am Mittwoch, den 29. März um 19.30 Uhr im Kulturhaus Mitte, Auguststraße 21 im Hofgebäude.

bürgerferne
Die Bürgernähe in den Bezirken rückt in weite Ferne. Geplant war, 60 Bürgerämter als dezentrale Anlaufstellen nach der Bezirksfusion für Wohngeldanträge, Passformalitäten, An- und Abmeldungen etc. einzurichten. Nach dem Senatsentwurf für den Haushalt sollen nun 14 Millionen Mark eingespart werden, die für neue Stellen in den Bezirken vorgesehen waren. Die Bezirke sehen sich aber kaum in der Lage, diese Bürgerämter nun aus ihrer eigenen Kasse zu bezahlen. Ursprünglich hatte man die Bezirksfusion den Kritikern damit schmackhaft gemacht, durch solche Anlaufstellen "flexibel, stadtteilbezogen und miteinander vernetzt zu arbeiten". Jetzt zeichnet sich ab, dass auf dem Rücken der Bewohner die Einsparungen erzielt werden.

eichen I
Im Rahmen der Wiederherstellung des "Neuen Hains", der im Jahr 1874 als Erweiterung des Volksparks Friedrichshain geschaffen wurde, werden gerade fünfzig 15-jährige Eichen gepflanzt. Die Pflanzungen wurden durch die fortschreitenden Abbrucharbeiten des ehemaligen Friesenstadions möglich. Integriert in die alt/neue Parkanlage wird außerdem ein multifunktionaler Tourismus- und Sportbereich, dessen Bau in der zweiten Jahreshälfte beginnt. Spätestens im nächsten Sommer können die Touristenbusse anrollen. Vielleicht machen sie vorher noch einen Schlenker zum "Spanienkämpferdenkmal" an der Friedenstraße. Das wurde schon jetzt einschließlich der gepflasterten Gesamtfläche denkmalgerecht saniert, hergerichtet und "der Öffentlichkeit übergeben".

eichen II
Die Eichen auf dem Mittelstreifen in der Badstraße im Wedding hatten dagegen Pech. In einer Art Betonsarg haben sie die Mutation zu Sukkulenten nicht geschafft; auch die Eichenschildlaus hat ihnen stark zugesetzt, so dass sie im zarten Alter von 18 bis 25 Jahren nun gefällt werden. Ganz hat man die Begrünung an diesem extremen Standort allerdings noch nicht aufgegeben: Ein neuer Versuch mit Säulenhainbuchen ist geplant, die aber vorauseilend fürsorglich in ein speziell wasserspeicherndes Substrat gepflanzt werden. Die Anwohner dürfen im Sommer noch ein Eimerchen Wasser beisteuern.

100 Jahre zurück
Die Wörter "Berlin" und "Metropole" werden mittlerweile in einem Atemzug genannt - ohne zu zögern. Im Beiprogramm der Ausstellung "Berlin wird Metropole - 3D-Photographien der Jahrhundertwende", die zur Zeit im Kreuzberg Museum zu sehen ist, hält Michael Bienert genau zu diesem Thema einen Lichtbild-Vortrag. Da Bienert auch das derzeitige Berlin aus zahlreichen Stadtführungen abseits der Glanzpfade kennt, ist vielleicht die eine oder andere vergleichende Bemerkung über alte und neue Metropolengläubigkeit am 29. Februar, 19 Uhr in der Adalbertstr. 95a zu erwarten.

bürgernähe
Im Trauzimmer des Rathaus Schöneberg stand seit 1915 zur Dekoration eine sogenannte Ehrenvase aus der Produktion der KPM. Die ist nun weg. Trotz sorgfältiger Befragung aller MitarbeiterInnen des Hauses, der beauftragten Reinigungsfirma, von Transportern und Wachpersonal und trotz Einschaltung der Polizei konnte der Verbleib der 10000 Mark teuren, ca. 40 Zentimeter hohen Deckelvase (Marke "Adlerpotpourri" mit reicher Goldstaffage) nicht aufgeklärt werden. Jetzt sucht das Rathaus Schöneberg in eigener Sache die Nähe der Bevölkerung und bittet um Mithilfe. Sollte also demnächst der Liebste nicht nur mit Blumen sondern auch noch mit einer potthässlichen Vase unterm Arm auftauchen: Vorsicht, sie könnte heiß sein. Frau Springfeld, die Referentin der Bürgermeisterin im Rathaus Schöneberg, nimmt Hinweise unter der Telefonnummer 7876-8011/2408 vertraulich entgegen.

stadt.plan.mitte
Zielgerade: Die letzten vier Exemplare (Stand 19.2., 15 Uhr) der gemeinsamen Beilage von taz und scheinschlag zum Planwerk Innenstadt können in der Redaktion abgeholt oder gegen 3 Mark Rückporto bei uns bestellt werden.

gebunden
Vorbestellungen für das gebundene scheinschlag-Jahrbuch 1999 werden entgegengenommen. Auch die Jahrgänge 1995 bis 1998 sind noch zu haben und können für 250 Mark bei der Redaktion bestellt werden.

offene redaktion
Wie immer laden wir zum offenen Redaktionstreffen in´s Café Village Voice, Ackerstraße 1a, Nähe Rosenthaler Platz. Über zukünftige Autoren, die z. B. über Stadtpolitik oder Kultur schreiben wollen, freuen wir uns besonders. Aber auch einfach nur Neugierige sind herzlich eingeladen. Die nächsten Treffen sind an den Samstagen 26. Februar und 11. März, jeweils um 14 Uhr.

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  Ausgabe 02 - 2000