Ausgabe 15/16 - 1998berliner stadtzeitung
scheinschlag

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Taxi

Verfolgungsjagden und Blaulicht in Marseille

Die Geschichte handelt von dem jungen Taxifahrer Daniel, der mit seinem extrem hochgezüchteten Taxi durch Marseille rast und dabei die Polizei zum Narren hält. Der Spaß endet für ihn, als er auf einer seiner rasanten Fahrten ausgerechnet Emilien, einen Polizisten mitnimmt.

Um nicht seinen Führerschein zu verlieren, läßt Daniel sich auf einen Deal mit dem Beamten ein. Dieser bemüht sich nämlich erfolglos, eine Bande deutscher Bankräuber dingfest zu machen, die in der Stadt ihr Unwesen treiben. Da diese immer wieder mit spektakulären Autofluchten entwischen, kommt Emilien der Quasi-Rennfahrer als Hilfe gerade recht.

Diese Story rutscht in dem Film jedoch klar in den Hintergrund vor wilden Autostunts und Verfolgungsjagden. Alle zehn Minuten quietschen Reifen und heulen Motoren auf. Und genau hier liegt das Problem des Filmes: Es gibt keine wirklich neuen Ideen, fast alle gezeigten Stunts wurden bereits in Hollywood vor acht oder zehn Jahren inszeniert - und dann meist spektakulärer. Die Personen sind blaß (einzige Ausnahme: Der besessene Polizeichef, für den die Festnahme der deutschen Bande einer Fortsetzung der Weltkriege gleichkommt) und die Pointen in den Dialogen sowie die Situationskomik vermögen nicht zu greifen.

So ist es das Dilemma dieses Films, daß die mittelmäßigen Actionszenen nicht für die flache, konservativ umgesetzte Story entschädigen können und umgekehrt.

Andreas Hartmann II

© scheinschlag 2000
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